Gerhard Mühlbauer - Freier Theologe

Rede, Ritual und Begleitung

Die beiden Hände

Es sagte einmal die kleine Hand zur großen Hand:
Du, große Hand, ich brauche Dich,
weil ich bei Dir geborgen bin.
Ich spüre Deine Hand,
wenn ich wach werde und Du bei mir bist,
wenn ich Hunger habe und Du mich fütterst,
wenn Du mir hilfst, etwas zu greifen und aufzubauen,
wenn ich mit Dir meine ersten Schritte versuche,
wenn ich zu Dir kommen kann, weil ich Angst habe.

Ich bitte Dich: bleibe in meiner Nähre und halte mich.

Und es sagte die große Hand zur kleinen Hand.

Du, kleine Hand, ich brauche Dich,
weil ich von Dir ergriffen bin.
Das spüre ich, weil ich viele Handgriffe für Dich tun darf,
weil ich mit Dir spielen, Lachen und Herumtollen kann,
weil ich mit Dir kleine wunderbare Dinge entdecke,
weil ich Deine Wärme spüre und Dich lieb habe.

Ich bitte Dich: bleibe in meiner Nähe und halte mich

(nach Gerhard Kiefel)